Ryds 535 FC "IVY"


2011 wurde mein bisheriges Konsolenboot, eine Cremo Crescent 434, gegen die Ryds 535 FC getauscht. Grund war die bekannte und üble "... mein Boot ist ein Meter zu kurz..." Krankheit. Ernsthaft! Die 15 PS von der Konsole waren für die Ostsee zu wenig. Auch eine Möglichkeiten, mal was über Nacht geschützt im Boot zu lassen, ging so nicht. Von Übernachtungen kann überhaupt nicht die Rede sein.

Mit 50 PS und 25 Knoten Vmax bei Ententeich geht jetzt die Post ab. Mein Winterprojekt 2015/16 ist zunächst die Beschaffung aller Materialien für einen festen Tankeinbau mit Einfüllstutzen. Das Betanken war vorher immer nervig.  Auch habe ich mein EAGLE Cuda 350i verkauft und installiere im Frühling ein neues Lawrence Elite 7 HDS - ein Quantensprung was gute und sichere Navigation angeht. Ein neuer Antifouling-Anstrich muss auch noch drunter. Also genügend Baustellen für das Frühjahr.

 

Die Ryds 535 FC ist ein tolles und sehr sicheres Boot. Der Vorbesitzer hatte es pfleglich behandelt und der Motor ist in einem tadellosen Zustand. Auch Übernachtungen sind möglich, aber nur im Sommer. Beim letzten Kleinboottreffen der Norwegen-Angelfreunde im April letzten Jahres war es bitter kalt, nass und stürmisch. Ohne Heizung war in der Kajüte alles klamm und ich habe gefroren ohne Ende. Also Sommer ist der Favorit und dann macht die Ryds eine gute Figur. Die sehr guten Rauwassereigenschaften lassen auch höhere Windstärken zu. Sie liegt stabil und verfügt über ausreichend Sicherheitsreserven.

 

Ein klarer Nachteil zur Konsole ist der geringere Platz in der Plicht. Angeln ist nur mit zwei Personen komfortabel möglich. Die Kajüte nimmt einfach zuviel Platz weg. Aber aus meiner Sicht ist das OK, da ich keinen Angelkutter, sondern ein Kleinboot habe.

Seither begleitet mich die "IVY" auf meinen Reisen, so wie hier zur Ostsee in Maasholm. Ein wunderbarer Urlaub mit einer schönen und ruhigen Marina!

 

Der Name "IVY" ist der unserer ersten Hündin, die leider bei der Kastration verstarb. Den Namen der Ehefrau des Voreigners, Heike, wollte ich aber nicht weiterführen, so wurde es "IVY" auch als Erinnerung an die süße Kleine!

 

Maasholm ist eine Basis für Angeltouren auf der Ostsee oder gemütlichen Ausflügen die Schlei hinunter bis nach Schleswig. Wenn wir dann in Arnis vorbei kommen, dort liegt unser Freund Christian mit seinem Segelschiff u. Aufstoppen ist Pflicht!


Installation Echo/Plotter, Tankeinbau, Antifouling sowie Motorinspektion - in 2016 gibt es viel zu tun


Einbautank oder nicht? Nachdem ich im Sommer den Tank zu voll gemacht hatte und mir die Mittagssonne ca. 1 Liter Benzin in die Backkiste gedrückt hat, entstand der Plan, einen festen Tank einzubauen. Auch war die Betankung des vorherigen Tanks nicht der Hit. Entweder mit Schlauch, oder direkt aus dem Kanister - meistens ging doch ein Tropfen daneben und im Boot stank es wie auf der Tankstelle. Auch war die Betankung nicht rückenfreundlich und wenn schon, dann sollte jetzt auch ein größerer Tank her.

 

Oben sieht man den neuen Einbautank mit 33 Liter Fassungsvermögen. Den Geber für die Tankanzeige habe ich schon versenkt sowie den Anschluss auf die Adapterplatte verschraubt. Dort sieht man jetzt die Anschlussgruppe für Entlüftungsschlauch, Benzinzuleitung Motor sowie Benzineinfüllstutzen (von links nach rechts).

Weiter geht's ... Hier der Tankeinfüllstutzen sowie das Entlüftungsrohr, welche beide mittels Bohrung in der Außenhülle verankert wird. Für den Tankeinfüllstuten habe ich  mir einen Kreisbohrer 50mm gekauft. Für schmalen Taler, danach brauche ich ihn nicht mehr.

Wohin mit dem Tankeinfüllstutzen ... inszwischen habe ich einen geeigneten Ort gefunden. Dazu später mehr.

Entlüftungsschlauch (vorne) und Benzineinfüllschlauch (hinten) sind richtig schwer und wenig flexibel. Soll ja auch so sein.

Nicht gerade preiswert ... :-(.

 

Werde ich passend ablängen und ohne Knick verlegen. Mit der Erdung der gesamten Geschichte frage ich meinen Nachbarn, der ist vom Fach!

Dazu Kabel für die Tankanzeige, zu verlegen ins Cockpit.

 

Ich lege dafür zwei Leerrohre nach vorne, damit die Fummellei ein Ende hat. Diverse Schlauchklemmen, alle aus Edelstahl sowie der Überfüllungsschutz als Pfeife. Diese kommt in den Entlüftungsschlauch und soll mit einem Pfeifen verhindern, dass ich den Tank überfülle.

Mein neues Lawrance Elite 7 kommt an die Stelle, wo ein uralt-GPS Gerät eingebaut war. Dazu lege ich das Kabel vom Geber durch das Leerrohr nach vorne ins Cockpit.

Die Software fehlt noch. Ich bin mir noch nicht sicher, ob Navionics oder C-Maps mein Ziel sein wird. Für den Bereich der Ostsee und Binnen bis Mitteldeutschland wäre wünschenswert. Mal sehen!

Links ist der Geberhalter, den ich auf die kleine Platte schraube. Diese klebe ich mit Sikaflex 292i auf den gesäuberten Heckspiegel. Damit verklebe ich gleich die Löcher vom Altgerät und erspare mir neue Löcher.

 

Rechts ist die Platte für die Halterung des Plotters/Echolots. Damit verschließe ich das Loch des Altgerätes. Die Platte wird verschraubt und verklebt und darauf kommt die Halterung für das Lawrance.

Das Boote-Forum gab mir gute Tipps und so wurde über den Winter alles bestellt, was ich brauchte ... Nur nach dem Preis gehend hatte ich im Onlinekauf nicht so viel Glück. Wochenlange Wartezeiten und dann noch Probleme bei der Rückabwicklung. Dort werde ich nie wieder kaufen.

 

Dann muss ich noch Motorinspektion machen, mit Getriebe- und Motorölwechsel, Filter und Zündkerzen auch neu. Dann die Lüftungsschläuche säubern. Dort hatte schon Fliegennester drin. Wenn der Kontrollstrahl so beständig ist wie im letzten Jahr, dann lasse ich den Impeller dort wo er ist und den gibt es nächstes Jahr neu.

 

Antifouling kommt als Dünnauftrag auch noch dran. Keine große Sache, Wasserlinie sauber abkleben und ran mit der Rolle. Eine Dose reicht gerade für das Unterwasserschiff. Da es kein Dauerwasserlieger ist, muss ich das nicht jedes Jahr machen.

 

So Freunde, das war die Beschreibung des Arbeitsumfangs ... nun lasst mich machen, ich berichte weiter!

Das Wetter wurde besser und bei 13 Grad Celsius konnte ich noch kleben.

 

Auf dem Bild ist der aufgeklebte Spiegel für den Echolotgeber. Flächendeckend hinten aufgeschmiert und gegen den Heckspiegel gepresst. Überflüssiger Kleber abgewischt ... fertig. Jetzt 48 Stunden trocknen und dann alles mit Antifouling überstreiche.

 

Die Platte für das Cockpit habe ich auch fertig gestellt. Leider vergessen, ein Bild zu machen ... Hole ich nach!

By the way hatte ich noch Klappen für das Staufach gehabt! Vorher war Segeltuch vor der Öffnung mit Druckknöpfen. Ich musste die Öffnung mit der Stichi erweitern, dann Rahmen mit Sika eingesetzt und mit Niro-Schrauben versenkt. Klasse, jetzt kann ich die Fächer endlich richtig nutzen. War nicht auf meinem Programm, aber eben mit erledigt.

Der Vollständigkeit halber auch die andere Seite. Der Klebestreifen gehört noch entfernt. Den hatte ich vorher oben über die Kante vom Segeltuch geklebt, damit kein Wasser reinläuft. Optisch täuscht das, die Klappe ist gerade, der Streifen war schief ...

Hier die Halterung vom Lawrance-Combi. Die Anschlusskabel habe ich durch die Bordwand nach vorne geführt - eine Fummelei ohne Ende! Unten links kommt die Tankanzeige rein, oben rechts weiß ich noch nicht! Dort war mal das alte Echolot verschraubt.

13 Grad - ich habe mich an das Loch vom Einfüllstutzen gewagt. Wie im Boote-Forum beschrieben, mit Panzerband abgeklebt und hinein das Loch. Hat alles super geklappt. Keine Abplatzungen und nur ein paar Reste vom Klebeband. Bin sehr zufrieden, zumal die Stelle klass ist. Leider habe ich den Bohrer für die Entlüftung nicht gefunden ... Suchen ist angesagt!

Da liegt er, der Tank. Nach Steuerbord läuft das Massekabel vom Geber im Tank, die Anschlüsse für Füllen, Lüften und Beschickung Motor sind gut zu sehen. Das ist morgen das Programm!

Geber vom Echolot verbaut ... passt!

Dort ist der Auslass von der Entlüftung! Lüftungsgitter nach unten, bedeutet, Schlauch geht innen zunächst nach oben ... für alle Fälle :-)

Alle Anschlüsse sitzen! Den Geber für die Tankanzeige musste ich nochmal rausnehmen. Er hatte sich mit dem Schlauch von der Zuleitung verbunden :-(

Dort sitzt der Tankstutzen. Alles fest und die Tankanzeige funktioniert, nachdem wir Schaltstrom gefunden haben. Die Genauigkeit lässt zu wünschen übrig. Bei 5 Liter weiß ich jetzt, wo der Zeiger steht. Das reicht mir um zu wissen, wann es eng wird.

Zur Inspektion bin ich heute noch nicht gekommen. Morgen wird das Antifouling gestrichen, abgeklebt ist schon.

Ich bin froh und glücklich, dass jetzt alles soweit in Ordnung ist. Habe mir heute noch ein aktuelles XG45 von Navionics gegönnt ... vorgezogenes G-Geschenk! Mal sehen, Vatertag aufs Wasser ... bei diesem Wetter wie heute ... :-)

Projekt 2016 beendet. Heute neues Antifouling drunter gerollt. Durch die saubere Abkleberei war das eine Sache von 20 Minuten.

 

 Kurzer Nachtrag! Vatertag konnte ich nicht losfahren, dafür einen Tag später. Mit "Zwerg Daniel und Lundi" waren wir auf der Ostsee. Was für ein Unterschied beim Plotter im Vergleich zu meinem vorherigen Gerät. Alles funktionierte, keine Besonderheiten, bis auf die zornigen Wellen! War sehr anstrengend, jedoch ein wunderbares Wochenende ...

 


Die "IVY" wurde am Freitag, 07.04.17, verkauft - alles Gute mit deinem neuen Boot, Klaus!