Herbst 2018 in Vikran/Tromsö


Anfang September 2018 ging es mit Pascal und Daniel, beide aus Mainz stammend, nach Tromsö in das nördlichste Nordnorwegen. Eine Woche Angeln als Männerurlaub und Anreise das erste Mal mit dem Flugzeug - es sind aber auch eine Strecke 2600 km.

 

Gebucht über Angelreisen Hamburg wurde mit Norwegian Air geflogen, einschließlich 2 x 20 kg Gepäck sowie 1 x 10 kg Handgepäck. Da musste aber auch alles rein, von Angeln, Rollen sowie Floater, aber auch Wäsche sowie ein Teil Lebensmittel sowie die Gefrierbox. Dazu hatte ich mir extra aus schlagfestem Isoliermaterial eine passende Box für den großen Koffer gekauft. Es passen 28 Liter dort hinein, was geschichtet ca. 12 kg Fischfilet ausmacht. Vorteil war, die Box konnte ich in Vikran direkt in die Tiefkühlung stellen und die frischen Filets direkt dort einfrieren, so dass kein Hohlraum entstand. Die anderen haben sich eine rollfähige Kühlbox geleistet, in der deutlich mehr reinpasst, aber auch einen Koffer ersetzt.

 

Der Flug hin, wie auch zurück, über Oslo war problemlos. Die Reiseruten passten gut in die Koffer und das Durchchecken des Gepäcks lief ohne Probleme. Das Gewichtslimit wurde seitens der Fluglinie großzügig ausgelegt. In Tromsö wurden die Koffer mit Filets extra gekennzeichnet! Das Einzige war, die Koffer wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Griffe abgerissen und die Koffer zerquetscht. Was auch immer die damit angefangen haben ... also gut verpacken! Nach den Erfahrungen nehme ich das nächste Mal weniger mit. Ich habe max. nur zwei Ruten gebraucht und keine vier Rollen. Da ist weniger mehr und meine 100-200 Gr. fünfteilige Rute mit der Penn Slammer 460 hat völlig mit ner 0,15 Schnur gereicht. Für Heilbutt dann die 30 lbs fürs Handgepäck mit der keinen Multi, auch ausreichend.

Die Landschaft um Tromsö ist traumhaft, aber auch rustikal. Die Berge sind kahl, hauptsächlich Moose und Gräser halten sich und die skandinavischen Hölzer im Kleinformat. Es ist schon sehr weit nördlich. Das Wetter ist kurz abzuhandeln. Wir haben richtig Glück gehabt. Kaum Wind, kaum Regen und bis zu 21 Grad warm! Morgens hin und wieder Nebel, das war es. Mein einteiliger Floater war gut, aber ich hätte meinen Zweiteiligen mitnehmen sollen. Die Jacke lässt sich besser ausziehen, so schwitzte ich bei diesen Termperaturen doch enorm.

Gute Boote hatte die Anlage, kann man nicht meckern. Kaasboll 19 ft mit 50 PS Evintrude als 2/T. Ging alles, auch wenn etwas untermotorisiert. 2/T stinkt auch immer ein wenig, aber sonst sind sie gut. In jedem Boot ein Plotter mit Echolot, nur eben aber auch kaputte Tuppen und wacklige Gaffs. Das geht m. E. garnicht und du stehst dann immer nach den Kehlen in einem Gemisch aus Wasser und Blut. Die Tuppen gehören regelmäßig ausgetauscht. Sergej hat diese mit Nadel und Faden wieder zusammengenäht ... unglaublich!

Das Filetierhaus war unter aller Kanone. Siffig, mit wenig Wasser, pickig, die Tür ließ sich nicht schließen und mit einer abenteuerlichen Elektroinstallation! Schräge Tische, so dass die Fische runterrutschten und insgesamt dringend renovierungsbedürftig. Das war eine Zumutung und wir hatten echte Probleme, saubere Unterlagen herzustellen, damit unser Fisch keimfrei eingeschweißt werden konnte. Auch fiel der Strom aus, da Sergej von der Unterkunft ein Stromkabel verlegt hat, bei vier Gefriertruhen nicht unbedingt das Richtige!

Zielfisch von uns war der Heilbutt und die Region war auch als eine solche ausgewiesen. Den ersten Dämpfer verursachte Sergej bei der Abholung am Flughafen ... September ist schlecht für Heilbutt ... nix gut ...

Tja, egal! Neben unserem Appartment waren zwei Ehepaare aus Sachsen-Anhalt und die meldeten auch gleich, die Fänge seien schlecht. Na, dass geht ja gut los. Wir schauten auf deren Ausrüstung und mit 50 lbs Ruten und 40er Schnüren sowie Pilker mehr als 300 Gr., da waren wir anders ausgerüstet. Mein Pilker der Wahl war wieder einmal der Dieter Eisele Modell Mandalen und Kevenar mit 105 gr. in schwarz und schwarz/rot. Der bewährte sich wie immer, wenn ich auch zugeben muss, ich hätte den einen oder anderen 150 gr. Pilker gebrauchen können, da die Drift im Straumen schon recht heftig war. Dazu als Gufi der bewährte Jig für Norwegen mit 140 gr und die Dorschbombe mit 120 gr. Das war es, nicht schwerer, nichts weiter.

In den Rysstraumen angeln war eine Herausforderung. Ging eigentlich nur bei Höchst- und Tiefstand. Dann trafen sich auch einige Boote und hunderte von Möven dort. Was für ein Spektakel und dann sieht man auch, was dieser Fjord hier im Nordmeer an Fisch mit sich führt und dazwischen immer wieder auch Größere. Die ganze Aktion im Straumen zu angeln kostete auch ein wenig Material. Dort lagerte sich kein Sand ab, wie auch. Steine und Bewuchs haben den einen oder anderen Pilker gekostet. War aber auch nicht sehr tief dort.

Natürlich fingen wir! Am Anfang viele kleine Dorsche bis 40 cm, überraschend viele. Die wanderten alle zurück. Dann angelten wir tiefer und suchten uns einige Hotspots bis 80m, wo dann die gesuchten Dorsche mit ins Boot gingen. Ab 60 cm haben wir mitgenommen, die größten waren mit 103 cm sowie 90 cm und einem guten Gewicht, da wohlgenährt. Dorsch war der vorrangige Fisch, dazu einige Schellfische sowie wenig Köhler. Die Köhler waren nur in kleinen Größen um die 20 cm vorhanden, hin und wieder als Köder genutzt, nur die Russen fingen diese in Massen und machen irgendwas damit. Auch nahmen die alle Dorsche, auch die um die 30-40 cm, mit, alles wurde entnommen - kenne ich so aus Großenbrode von der Mole, dort ist es ähnlich. Andere Länder, andere Sitten.

Die Heilbutt Erfolge hielten sich in Grenzen. Daniel fing einen auf Gufi mit 113 cm und 15 kg - schon mächtig aussehend, wenn dieser von unten hochkommt. Wir hatten selbst bei diesem Schwierigkeiten, ihn ins Boot zu bekommen. Lag auch an einem wackligen Gaff, welches nicht richtig zu nutzen war. Dazu aber später mehr. Daniel fing dann noch am Rysstraumen einen untermaßigen, der wieder ins Wasser durfte. Dort fing ich auch einen Butt, der im Wasser liegend untermaßig aussah, ca. 70 cm wird er gehabt haben. Wir wollten ihn mit einem getauschten Gaff ranziehen und den Pilker zu lösen. Vom Gaff löste sich das vordere Teil und verschwand in der Tiefsee. Den Griff in der Hand nutzte der Butt zum kurzen Schlag, der Pilker war weg, der Fisch auch und der Griff flog hinterher. Ganz schlechte Aussrüstung, selbst hergestellte Holzgaffs mit kurzem Dorn, billigste Gaffs aus dem Internet und das in einer Heilbuttregion. Ab 30 kg Fische hat man keine Chance, diese sicher zu gaffen. Geht garnicht!

Wir haben alle unsere Höchstquote an Fisch mitgenommen. Der gleiche Anteil wurde an die Landsmänner aus Deutschland verschenkt - von denen bekamen wir das restliche Bier! Drei Essen mit Fisch satt hat es auch noch geben, so dass wir auch kulinarisch die Woche gut verbracht haben. Boot säubern am letzten Tag ging einfach, Aluminium und wenig Makrelen sei Dank. Die Reinigung von der Ferienwohnung war im Preis enthalten. Am Abend haben wir dann Bilanz gezogen.

An- und Abreise aus Berlin komfortabel und angenehm. Für die Südländer eher aufwändig, so dass das nächste Mal als Airport vermutlich Frankfurt gewählt wird.

Ferienwohnung war ok, sauber und einfach. Backofen fehlte sowie ein Dosenöffner. Sonst ok.

Boot war ok, die Ausstattung mit Gaff und Tuppe sehr schlecht. Auch das Filetierhaus war schlecht. Da muss was geschehen.

Angeltechnisch war es in Ordnung. Einige Große, viele viele kleine Fische. Habe für Nordnorwegen mehr erwartet.

Durch die komfortable An- und Abreise eine echte Alternative zu Südnorwegen, da in Relation zu Auto, Zeit, Sprit und Fähre sich die Mehrkosten für das Flugzeug in Grenzen halten. Direktflug nach Tromsö von FRA aus in 3,5 Stunden! Unschlagbar!

Fazit für mich ist, eine wunderschöne Umgebung, komfortabel zu erreichen. Wettertechnisch mit niedrigem Ausfallrisiko und es ist jederzeit mit einem Kapitalen zu rechnen. Das macht den besonderen Reiz aus. Wer die Tuppe voll machen will, auch das gelingt sicher, wenn auch mit Dorschen in der 60-70er Klasse, zumindest bei unserem Besuch. Die Anlage ist zertifiziert für die Mitnahme von 20 kg Fisch, was aber überflüssig ist, da Gewichtsbeschränkungen beim Gepäck das Maß vorgeben. Mit Abstrichen im Filitierhaus und der Ausrüstung immer wieder gerne, vielleicht mal als schnelle Nummer im Winter über Frankfurt als Direktflug!


Sommer 2015 in Maasholm


Bereits zum zweiten Mal verbrachten wir unseren Familien-Sommer-Urlaub in Maasholm.

Maasholm ist ein kleiner, malerischer Fischerort an der Mündung der Schlei in die Ostsee. Die Bedingungen dort sind ideal um sich zu erholen.

Es läuft dort sehr beschaulich ab und die Menschenmengen sind überschaubar - eine Wohltat für die Seele.

Die Marina Maasholm ist gut gepflegt, hat nette Bootslieger und die Hafenmeister sind kompetent und sehr hilfsbereit.

Die großzügig ausgebildete Slippanlage ist komfortabel und durch die vielen Segelboote nicht überfrequentiert.

 

Wer es möchte, Regatta und Hafenfest sind eine feste Größe und sehr familiär - es macht Spass dort mitzufeiern.

Maasholm an sich ist überschaubar, sehr sauber und mit wenig Straßenverkehr ausgestattet. Es muss dort keine Kurtaxe entrichtet werden, was sehr angenehm ist. Trotzdem sieht mal allerorts Beschäftigte der Gemeinde, die mit Sauberkeit, Heckenschnitt und Mülleimerleerung beschäftigt sind. Bäcker, Imbiss, Kneipen und einer kleiner Supermarkt helfen zu überleben.

Über die Schlei ist man in ca. 15 Minuten auf der Ostsee. Dort liegen die Angelgründe unmittelbar vor dem Mündungsgebiet.

Dort ist das Wasser häufig sehr kabbelig, da die Schlei raus- und der Wind die Wellen reindrückt. Das sind dann ca. 50m sehr unruhiges Fahrwasser mit Kreuzwellen, die tatsächlich sehr unangenehm sind.

 

Ich bin nie länger als 20 Minuten auf die See hinaus gefahren. Meist beginnend bei 18m Wassertiefe, kann man sich richtig Mündung treiben lassen. Ein sehr entspanntes Angeln, auch wenn die Kutter aus Maasholm hin und wieder richtig nervten.

Die Küstenwache war häufig anzutreffen. Auch im Bereich der Schlei sollte man sich dringend an die Geschwindigkeitsbe-grenzungen halten.

 

Auch bedarf es für die Schlei, neben dem Ostseeschein, einer gesonderten Erlaubnis. Diese wird häufig kontrolliert.

Ich habe mir das geknickt - mir reicht die Ostsee voll und ganz.

Häufig fuhren wir im Kielwasser der großen stolzen Segler. Ein toller Anblick, wie sie majestätisch dem offenen Meer entgegen fahren.

 

Alle Sorten und Arten von Seglern war vertreten. Jetzt kenne ich mich darin nicht sonderlich gut aus, trotzdem war es ein toller Anblick, den man nicht so leicht vergisst.

In die andere Richtung war man mit dem Boot in ca. 25 Minuten in Kappeln an der Schlei. Dort war Trubel angesagt, trotzdem sind wir dort gerne ein Fischbrötchen essen gegangen oder haben bei STOLZ noch eine Jacke gekauft.

Kappeln ist sehr kommerziell und ich persönlich brauche es nicht mehr. Im dortigen Wassersportzentrum gibt es Wattis und Angelkarten.

Das waren drei Wochen Sommerurlaub in Maasholm. Wir werden nicht das letzte Mal hier gewesen sein. Fast so traumhaft schön wie in Norwegen, fast!

 

Ich habe die Zeit sehr genossen. Maasholm hat einen hohen Freizeit- und Erholungswert.

 

Hoffentlich bleibt das so.


Sommer 2014 auf Skjolnes/Farsund


Eigentlich war es nicht Farsund, sondern die vorgelagerte Insel Skjolnes, auf der wir unseren Sommerurlaub 2014 mit der Familie verbrachten.

 

Südnorwegen sollte es wieder sein, auch mit der Hoffnung, dass der bisherige tolle Sommer sich hier fortsetzt … Jedoch konnte ich das bei der Buchung des Hauses, SÖR 206 über die Ferienhausvermittlung Frühling ( www.suednorwegen.de ), nicht wissen. Das Haus war stark nachgefragt, somit erfolgte die Reservierung bereits 1 ½ Jahre im Vorhinein.

 

Das erste Mal auch mit Hund nach Norwegen, eine neue Erfahrung. Nicht nur der erforderliche Tierarztbesuch in Deutschland, einschließlich Wurmkur, sondern auch die Vorüberlegung, wie reise ich am Besten auf der Fähre mit Hund. Kurz bei Colorline nachgefragt und mich dann für die Variante entschieden, wegen der eventuellen hohen sommerlichen Temperaturen die Nachtfähre zu buchen. So geschehen und wir haben "Joschi" mit auf das Außendeck genommen und alles hat tadellos geklappt. Wie auch sowieso bei Colorline alles super geklappt hat. Trotz voller Fähre alles professionell und pünktlich in der Abwicklung. Die Einreise über die „rote Spur“ verlief einfach und schnell. Registrierung übernommen und weiter ging es.

 

Sommerurlaub in Norwegen mit der Familie – nicht das Angeln und die Fischkiste standen im Vordergrund, sondern die Entspannung und der Genuss von Natur und Umgebung sowie der Ruhe und Gelassenheit der Norweger. Unser Vermieter Alf nahm dankbar zur Kenntnis, dass wir ihm versicherten, dass abseits gelegene Ferienhaus selbst zu finden. Schließlich war es zwei Uhr am Morgen, als wir eintrafen. Schlüssel hinterlegt und Außenlicht an – wie ein Leuchtturm im Dunkeln war das Haus leicht zu finden. Platz war genügend vorhanden. Auch jetzt zahlte sich die Gewohnheit aus, immer größer zu wählen als die Angabe im Katalog mitteilt. Die Doppelbetten waren, na ja, gewöhnungsbedürftig. Die Matratze schaukelte wie in Boot im Wind, aber nach einigen Tagen haben sich der Rücken sowie meine Frau und ich daran gewöhnt.

 

Nicht gewohnt waren wir die Schafe, die am Morgen um 06:00 Uhr vor unserem Fenster standen und uns laut willkommen hießen. Die Schafe stammten, so Alf, von einem Mitbewohner der Insel ca. 300 Meter entfernt, den er selbst als „Messi“ bezeichnete. Als wir bei Tage dieses Grundstück sahen, wussten wir, was er meinte. Es lagen ca. 15 Boote an Land oder im Wasser. Vom Fischtrawler bis zum Kleinboot. Dazu ca. 5-6 Wohnwagen, Autowracks, Bauwagen, usw. Ein desolater Anblick, mitten in der Natur. Dazu gehörten ca. 20-30 Schafe, die frei auf der Insel umherliefen und gerne den Garten von Alf und den dortigen Rasen kurz hielten. Sollten sie machen, aber nicht um 06:00 Uhr morgens. Ein klarer Fall für unseren Hund. Der wuchs über sich hinaus und sorgte dafür, dass nach einigen Versuchen der Schafe, uns zu vertreiben, der Spieß umgedreht wurde. Zum Ende unseres Urlaubes machten die Schafe einen großen Bogen um unser Grundstück – wir hatten gewonnen.

 

Das Ferienhaus war toll! Zwei Terrassen und beide ausreichend möbliert. Eine riesengroße Küche mit einem langen Esstisch, wo wirklich bequem acht Personen Platz hatten. Die Küche war top ausgestattet. Selten habe ich eine derartig hochwertige Küchenausstattung vorgefunden. Teller und Gläser ohne Ende und nicht wie sonst, genau nach Personenzahl abgezählte Messer und Gabeln …

 

Auch das Wohnzimmer mit dem gemütlichen Kaminofen sowie einem Flachbildschirm bot wirklich echte acht Sitzplätze an. Dazu ein gemütlicher Kaminofen, auch für kalte Sommernächte durchaus angenehm! 

Das Bad war neuwertig und trotz eines kleinen Waschbeckens gut zu nutzen. Warmwasser war auch nach dem Duschen aller Familienmitglieder ausreichend vorhanden. Fußbodenheizung ist auch im Sommer was Schönes! Die Schlafzimmer waren geräumig und alles soweit in Ordnung. 

Auf einer kleinen Anhöhe stand dann der Badezuber. Ich habe ihn gar nicht so richtig wahrgenommen, bis auf den Umstand, dass Alf uns erzählte, dass unsere Vormieter ihn jeden Tag genutzt hätten. Dadurch neugierig geworden, habe ich mir kurz die Technik angeschaut. Einfach! Holz in den integrierten Brennraum rein, anzünden, fertig. Dachte ich! Um es kurz zu machen. Nach einigen Anläufen wissen wir jetzt, dass unter 30 Grad zu kühl und über 40 Grad zu „hot“ ist. 44 Grad tun definitiv weh. Hat ein paar Anläufe gebraucht, bis wir die richtige Temperatur getroffen haben. Insbesondere in der ersten Woche war es ein Genuss, nach dem Schwimmen im Sund in den warmen Badezuber zu steigen und den Abend ausklingen zu lassen.

 

Geschwommen sind wir am Bootshaus, welches mit auf dem riesigen Gesamtgrundstück steht. Alles schick, überdachter Filitierplatz mit frischem Wasser, alles sauber und ordentlich. Dazu ein 14 ft Holzboot mit 5 PS Außenborder. Dieses Boot war im Haus inklusive und sollte dort auch bleiben. Nichts gegen ein Holzboot, aber dieses Boot ist nicht für die Vermietung geeignet. Es sollte mal getauscht werden!

 

Ich übernahm dann das Charterboot, eine Askeladden 555 mit 18 PS Diesel-Innenborder von Yanmarin. Ein Traum! Groß, stabil, hoher Freibord und geringer Verbrauch! Nachteil: Man braucht Geduld bei einer Reisegeschwindigkeit von 4,5 Kn. Freude kommt dann an der Tankstelle auf. 15 l in zwei Wochen Verbrauch! Da weint die Norwegische Sparbank und meinen Geldbeutel freuts. Nun, da wir nicht auf der Flucht waren, war die Kuttergeschwindigkeit völlig egal. Obwohl wir auf Bitte von Alf den Motor immer haben laufen lassen, verbrauchte der Kahn in zwei Wochen nur ca. 15 Liter Diesel! Wir haben aber auch darauf verzichtet, weit vor die Küste zu fahren. Die Rückmeldungen der anderen Angler die wir trafen bestätigten uns in der Auffassung. Der Sund hatte bei unserer Ankunft 21 Grad Wassertemperatur. Auch nach diversen Stürmen blieb die Temperatur bei 17-18 Grad. Viel zu warm um vernünftige Fische zu Angeln. Somit beschränkten sich unsere Erfolge auf einige Pollacks in der 50iger Klasse sowie einzelne Dorsche, die überwiegend wieder schwimmen durften. Makrele ging eigentlich immer und auch in guten Größen. War es doch mein einziger Wunsch, für das Räuchern zu Hause ausreichend Makrelen mitnehmen zu können. Die Rückmeldungen von „Lundi“ aus dem Rosfjord und von „Lachsfan“ auf Furuholmen bestätigten mich mit meiner Einschätzung. Viel zu warm und der Fisch viel zu weit draußen. So ist das nun mal. Jedoch nicht weiter tragisch, meine Erwartungen waren genauso und eigentlich stand die Familie im Vordergrund.

 

Farsund, ein kleiner Ort in der Provinz Vest-Adger mit ca. 10.000 Einwohnern. Ein netter Kernbereich, gute Anlegemöglichkeiten für das Boot und direkt am Platz eine leckere Eisdiele mit deutsch sprechendem „Iceman“! Farsund lebt von Tourismus und der allgegenwertigen Aluminiumfabrik. Letztgenannte ist groß, hässlich und laut. Es wird viel gebaut in Farsund sowie überhaupt in der Umgebung. In Lyngdal genauso wie in der Region um Spangereid, Vigeland und Furuholmen  – überall entstehen Wohnparks oder „neudeutsch“ Ressorts. Von Einsamkeit und Idylle kann kaum die Rede sein. Dicht an dicht stehen Häuser und Wohnungen. Der Bedarf sowie die Nachfrage scheinen da zu sein! Die Preise sind heftig – für unsere Verhältnisse! Die Zukunft wird es zeigen, ob es der richtige Weg war und ist. Mein Ding ist es nicht; ich bevorzuge lieber das ruhige und alleine stehende Ferienhaus.

 „Lundi“ wurde 50 in Skarstein – ja, das war das erste Jubiläum, welches wir in dieser Zeit gefeiert haben. Bei besten Wetter hatte „Lundi“ geladen und alle sind gekommen. Wir wurden toll bewirtet, haben in einer super Location schöne Stunden verbracht. Wie man sieht, wurde durch Suse traditionell der Anlass angemessen gewürdigt. Der Kuchen wie auch alles andere waren vorzüglich. 

 „Lachsfan“ wurde 60 auf Furuholmen – und der Georg hat nochmal nachgelegt. Gleicher Kreis, gleiche gute Stimmung und diesmal an einer bekannten Stelle, am „Haus Naversund“ auf Furuholmen. Erstaunlich, wie doch 15 Personen im Haus Platz fanden und von Georg sowie seinen Freunden und Lebensgefährten ebenfalls vorzüglich bewirtet wurden. Auch hier wartete Suse traditionell mit einer Fischsuppe auf, die einfach Klasse war – mein Sohn hat mir inzwischen mindestens drei Mal gesagt, ich möge meine Suppe genauso machen … Danke Suse“

 

Ausflüge zum „Skeli“, nach „Kvas“ zu den Lachstreppen sowie nach Loshavn aber auch zu den wunderschönen Südseestränden in Südnorwegen haben wir gemacht. Dank der guten Beschreibung von Hoddel haben wir alles gefunden. Angetan haben uns die langen Sandstrände! Smaragdgrün schimmerndes glasklares Wasser an menschenleeren Stränden. Der Hund konnte sich austoben und wir haben lange Spaziergänge am Strand gemacht. Gerade in der ersten Woche war es noch so warm, dass ein Bad im Meer eine schöne Abkühlung bedeutet. Wenn ich da an die vollen und teilweise unsauberen Strände in Deutschland denke! Dazu Parkplatzsuchen, 100m Hundestrand finden und diesen mit ca. 30 anderen Hunden teilen – nein, das hier ist eine Perle im Süden von Norwegen die man gesehen und den feinen Sand durch die Hände hat rieseln müssen. 

Die Rückreise haben wir wegen des Hundes mit der Spätfähre gebucht. Erst waren wir nicht so glücklich, mussten aber feststellen, dass diese Überfahrt nicht annähernd so voll war wie auf der Hintour und auch die Zeit wie im Fluge verging. Dadurch wurde der Freitag noch ein voller Reisetag, da der Samstag zum Packen und sauber machen völlig ausreichte. Noch ein Eis in Mandal und dann Richtung Kristiansand. Einfach entspannt und ausgeschlafen die Rückreise antreten. 

Insgesamt dürfen meine Familie und ich feststellen, dass wir einen tollen Urlaub in Norwegen verbracht haben. Das Ferienhaus war klasse, auch das Zusatzboot. Die Umgebung von Farsund bietet viel mehr als Angeln und Fisch. Dies ist zweifellos im Hochsommer anspruchsvoll und die Erwartungen auf Fisch sollten sich den Gegebenheiten anpassen, dann ist auch niemand enttäuscht. Alle die mal in diese Gegend fahren wollen, schaut auf die Seite von Hoddel (www.suednorwegen.org). Dort stehen eine Menge Möglichkeiten und Tipps für die gesamte Familie.

 

 


April 2013 in Spangereid

Wie in den letzten Jahren zuvor, führte unser (Waldi und meiner einer) erster NOR-Einsatz 2013 uns wieder nach Spangereid. Geschuldet der guten Unterkunft, einem netten Vermieter, der guten Boote sowie der Regionkenntnisse fiel unsere Wahl wieder auf „Reidar“ aus/in Spangereid.

 

Die Anreise und die Fährüberfahrt gestalteten sich mit Colorline wieder einmal mehr unkompliziert und reibungslos.

Aus den Erfahrungen der aus meiner Sicht teilweisen maßlosen Stellnetzfischerei des letzten Jahres (Juni) haben wir uns entschieden, diesmal früher im Jahr mit der ersten NOR-Tour zu starten (April). Dass die Jahreszeit noch ein gehöriges Maß an Winter-Kälte beinhaltete, war uns zwar klar, aber dass es so kalt und ungemütlich werden würde, konnten wir uns vorher nicht vorstellen. Während in Deutschland der Winter nicht enden wollte und der Frühling deutlich später einsetzte als sonst, bot das Klima in Norwegen uns ein ähnliches Bild. Die Seen waren noch teilweise zugefroren, meterhohe Schneereste zeugten für einen schneereichen Winter und die Nachttemperatur fiel regelmäßig in den Frostbereich. Tagsüber war, geschuldet dem eisigen Wind, auch nicht viel zu holen. So froren wir jeden Tag aufs Neue, trotz Floater, Fleece und Co., mal in nassem, mal in trockenem Zustand. Auch die Vegetation war noch deutlich auf „Winter“ eingestellt. Alles war noch braun und kein frisches Grün blickte aus den Wiesen und Feldern zu uns rüber.

Während unser Vermieter bei der Begrüßung noch mitteilen konnte, dass gute Dorsche nicht weit vom Hafen gefangen werden, ergab sich für uns ein anderes Bild. Außer kleinen Dorschen und einem Knurrhahn konnte nichts überredet werden, zu uns ins Boot zu steigen. Die bekannten „Hausstellen“ aus der Vergangenheit brachten ebenfalls keinen Erfolg, trotz unterschiedlicher Verwendung von Ködern in allen Gewichtsklassen und Formen. Augenscheinlich war auf Grund der Wassertemperaturen noch kein Futterfisch zwischen den Schären bzw. im Fjord, so dass wir uns entschlossen, uns seewertig zu versuchen.

Somit Wetter geprüft und raus vor Udvare – dort befanden sich auch alle Kleinboote der Umgebung – um dort die Untiefen abzusuchen. Schlieren auf dem Echolot deuteten auf Futterfisch hin und richtig, satte Köhler stiegen unvermittelt ein und machten schnell die Routen krumm. Die Köhler hatten gute Größen – zwischen 60 und 70 cm lang, teilweise auch 80 cm. Zwischendurch stieg auch der eine oder andere Pollack noch mit hinzu, so dass es zügig mit Fisch in die Tuppe ging.

Leicht verträumt taumelte mein 150 Gr.-Pilker bei 75m über den Grund, als der nachfolgende Leng mit knapp einen Meter und ca. 7 Kg der Meinung war, mitgenommen zu werden. Eine schöne Abwechslung und Hallo an Bord, als er sichtbar wurde.

Somit versuchten wir auch in den nächsten Tagen immer in die Region rund um die „Seehundinsel“ vor Udvare zu kommen. Dieses gelang relativ häufig, wenn auch Regen und Nebel sowie am Dienstag ein Sturm eine Ausfahrt unmöglich machte. Unser Wegweiser waren die Schlieren auf dem Echolot, wenn auch niemals ein Beifang an Köderfisch erfolgte. Ich vermute, dass es Heringsschwärme waren, kann es aber nicht verbindlich sagen. Andere Boote nahmen auch mal ein Heringspaternoster an die Route, aber ohne Erfolg.

Bei der Drift im Windschatten von Udvare fanden wir am Donnerstag noch einen „kleinen Berg“ mit 85m Tiefe/Höhe, der ebenfalls sehr ertrag freudig war. Auch der eine oder andere mittlere Dorsch nahm den Pilker mit auf und hielt ihn fest. Ausschließlich bei den Dorschen konnten wir in den Mägen kleine Krebse finden, sonst nichts!

Am letzten Tag auf dem Weg zum Hafen, fanden wir im Fjord auf einmal die klassischen Echolotbilder, wo Futterfische wie an der Perlenschnur aufgezogen in den Fjord schwammen. Diese verweigerten kategorisch jeden Anbiss, gleichwohl zeugten Echos unter der Perlenschnur, dass „Große“ sich darunter aufhielten. Wir bauten um und nahmen einen Einzelgufi an die leichte Route. Ich kramte aus der Tasche auch einen „Uralt-Gufi“, der bereits kaum noch am Haken hielt, da er schon lose gebissen wurde, heraus. Kurz auf 40m fallengelassen um ihn dann doch mit der Überlegung, was Frischeres zu verwenden, wieder hochkurbelnd. Dabei stieg urplötzlich ein Pollack ein, der mir fast die Route aus der Hand riss, da ich gedanklich schon wieder bei anderen Dingen war. 90 cm und 6 kg war das Ergebnis – ein schöner Ausklang einer erfolgreichen, wenn auch körperlich sehr anstrengenden Woche, einschl. des abendlichen Filetierens!

In der Nacht zum Freitag wurden weitere Netze zwischen den Schären ausgelegt, so dass wir fast schon wieder das Bild von 2012 hatten. Uns war es an dieser Stelle egal, da wir zufrieden und glücklich waren.

 

Fazit:

Zu früh im Jahr führte dazu, dass der Fisch noch sehr weit draußen stand. Trotz entsprechender Schutzkleidung haben wir heftig gefroren. Fisch satt gab es nur außerhalb der Schären, verbunden mit weiten Anfahrten und immer das Wetter im Auge behaltend. Auch der kurz vorher erfolgte Unfall bei Mandal war Thema vor Ort und so wollten wir keinesfalls enden. Trotzdem konnten wir immer wieder Kleinboote feststellen, die mit fast fünf Anglern belegt, im Freiwasser stehend angelten. Das Angeln von der Mole in Boly macht übrigens auch Spaß und ist, bei Windstärken von 7-8 bft durchaus eine Alternative. Meine Mütze treibt jetzt vermutlich auf Dänemark zu und dürfte in Kürze in Großenbrode anlanden.

Eine schöne Woche war vorbei mit viel Fisch, schönen Größen und zufriedenen Gästen im Land der Trolle & Elche! Alles erscheint so vertraut, entschleunigt von der Hatz des Alltags und ins Herz geschlossen das Land und die Menschen – 2014 wird wieder angegriffen, vermutlich wieder in Spangereid …


April 2016 auf Skogsoy

 

Urlaub auf Skogsoy im April 2016

 

Im „zwergenfreien Jahr“ fahre ich immer mit meinem Schwager Bert, auch unter dem Nickname „Filetierdilettant“ bekannt nach Norwegen, reiner Männerurlaub. Diesmal auf meine Lieblingsinsel Skogsoy zu Magne, von dem ich schon das Zusatzboot im September 2015 mit den Zwergen dazu gebucht hatte. Wieder erfolgte die Buchung über „Hausvermittlung Frühling“ aus HH und alles war tadellos.

Hier unsere Erfahrungen, gleichwohl bestimmte Eindrücke und Bewertungen immer subjektiv sind und was die Angelbedingungen betrifft, so ändert sich alles häufig innerhalb weniger Tage. Gute Stellen geben nichts mehr her und vormals schlechte Stellen sind auf einmal fängig. Gleichwohl war es eine wunderbare Woche, die ich sehr genossen habe. Insgesamt ist die Region landschaftlich sehr schön. Dort war ich vor nunmehr 10 Jahren das erste Mal und nach wie vor liebe ich die Schärenlandschaft sowie die Menschen die dort leben. Freundlich sind sie und vieles wirkt entschleunigt, weg vom Alltag und der Hektik. Das sauge ich auf und merke, wie Puls und Blutdruck runterkommen sowie die Kraft für die kommenden Wochen zurückkehrt. So geht es mir und deshalb fahre ich dort immer wieder gerne hin, gleichwohl das Angeln immer eine Herausforderung war und ist. Dazu später mehr.

 

Die Anreise …

 

Die Anreise und die Überfahrt mit Colorline waren wie immer völlig problemlos. Beim Grenzübertritt nach Dänemark war bei uns nur die Geschwindigkeit reduziert und ein Zöllner schaute in unseren Wagen, als wir mit Schrittgeschwindigkeit vorbei fuhren. Hat uns nur eine Minute Zeit gekostet. An der Fähre in Hirthals wurden unsere Ausweise kontrolliert. Auch das hat sich geändert. War bei uns kein Problem, vermutlich bei den anderen auch nicht. Bei der Einreise in Kristiansand gab es jedoch Verzögerungen. Die Zöllner dort kontrollierten genau, alle Fahrspuren wurden bis auf eine runterreduziert. Die Einreise nach Norwegen hat uns somit 30 Minuten gekostet, wenn auch die Fähre bei uns nur zu 50 % ausgelastet war. Insgesamt ist Colorline die Erste Wahl für mich. Der Service ist erstklassig und sehr komfortabel. Auch das Buffet auf der Rückfahrt lohnt sich, schon alleine durch den günstigen Wechselkurs und der Sitzplatzgarantie. Unbedingt mitbuchen! Die Auffahrt zum Ferienhaus auf Skogsoy war sportlich. Sehr steil mit einer 180 Grad Kehre und das Ganze mit Geröll. Gut, dass ich Allrad hatte. Ging entspannt im Schritttempo! Andere haben mächtig Steine bewegt, insbesondere die Frontantriebler. Also aufpassen und gleich erster Gang und beständig den Berg hoch. Von der Anfahrt auf das Feriendomizil fährt man über die kleine Brücke auf die Insel, an der ersten Abzweigung links halten und an der nächsten Abzweigung rechts den Berg hoch. Den Weg bis zum Wald zu Ende fahren, auf der linken Seite seht ihr dann dass rote Ferienhaus bzw. die beiden Ferienwohnungen. Dort ist auch fast das Ende der Straße - also Ruhe und kein Durchgangsverkehr!

 

Das Ferienhaus bzw. Häuser …

 

Nach der Beschreibung im Katalog (Sör 114) von der Ferienhausvermittlung Frühling (www.sued-norwegen.de) hatte ich mir eigentlich was anderes vorgestellt. Ich war nicht enttäuscht, nur etwas verwundert. Es handelt sich um eine umgebaute Scheune, die jeweils zwei Ferienwohnung beinhaltet. Das Besondere bei uns waren die separaten Schlafräume. Die Steintreppe hoch kommt man zu einem kleinen Innenhof mit einer Steintreppe zur zweiten Holzterrasse. Von diesem kleinen Innenhof sind die Zugänge zum Einzelhaus, zum Anbau und zum Wohnhaus erreichbar. Nachmittags ist dort Sonne und sehr angenehm und windgeschützt. Unbedingt Schlappen mitnehmen, denn alles im Innenhof ist mit Kies aufgefüllt. Nichts mit mal eben schnell auf Socken… 

Die Blumen stammen von der Vermieterfamilie. Sehr liebevoll hergerichtet und insgesamt sehr gute Voraussetzungen, sich dort sehr wohl zu fühlen. Insgesamt war die Anlage sehr gepflegt. Kein Durchgangsverkehr. Ich glaube, in der ganzen Zeit habe ich kein Auto beim Durchfahren bemerkt. Ruhig eben! Direkt an der Treppe befindet sich neben dem Grill das Einzelhaus. Ein Einzelzimmer mit Bett und Regal, sonst nichts. Keine Heizung, der Ölradiator musste ran. Wir hatten jede Nacht Bodenfrost! Das Haus ist neu aus 2015. Daneben und auch mit separatem Zugang ist das zweite Schlafhaus mit Doppelbett, Regalen und altem Wohnzimmerschrank. Aber mit kleiner Elektroheizung. Großes Spannbetttuch nicht vergessen. Über die dritte Tür gelangt man in den Vorraum zum Wohnbereich. Viele Möglichkeiten zum Aufhängen der nassen Sachen und ganz toll: Fußbodenheizung! Sehr angenehm. Links abbiegend kommt man in den kleinen Flur. Dort ist das Waschbecken vom Bad. Direkt daneben Toilette und Dusche. Was skurril aussieht, entpuppt sich in Wirklichkeit als sinnvoll. Die „Zähneputzer“ kollidieren nicht mit den „Schüsselsitzern“! Vom Flur aus kommt man auch in den Wohnbereich. Großes Sofa und Ledersessel, so dass man zu viert gut Platz findet. Der Fernseher hat Satellitenempfang und reicht allemal aus. Unter dem Fernseher liegen die Seekarten. Das Wohnzim-mer hat keine Heizung. Bei uns stand wiederum ein Ölradiator drin. Der lief bei uns rund um die Uhr und es war angenehm warm. Direkter Zugang zur Küche ist möglich. Die Wasserhähne sind seltsam, sie werden nach oben geboten. Das Wasser ist sehr weich und kalkarm. Die Kaffeemaschine ist sehr schnell. Insgesamt war die Küche mit Geschirr und Pfannen gut ausgestattet. Vom Flur aus kommt man über eine schmale Treppe in das OG. Dort befand sich keine Stehhöhe für mich! Ein Doppelbett und ein großes Einzelbett sind dort vorhanden. Dort auch ein Ölradiator, den wir aber in das kleine Schlafhaus gestellt haben. Es ist wirklich eine steile Treppe. Vorsicht! Auch im DG ausreichend Platz und Entfernung untereinander! Insgesamt ist das Haus etwas älter, das Mobiliar ist etwas betagt aber intakt. Die Betten und die Matratzen waren vorzüglich. Ich habe wunderbar geschlafen. Es funktionierte soweit alles, bis auf ein paar Lampen, da muss die Birne mal getauscht werden. Das Haus war akzeptabel sauber und da wir nur zu zweit waren, auch am letzten Tag leicht und schnell zu reinigen. Es hat viel Charme und Ausstrahlung. Von Vorteil sind die getrennten Schlafhäuser. Garantierte Ruhe! Auch kann man sich ein wenig aus dem Weg gehen, wenn man es denn braucht. Die Kühltruhe war unten in der Garage unter dem Wohnzimmer. Ausreichend groß. Vorsicht Kopf, keine Stehhöhe. Magne unser Vermieter hatte Heringe für uns gefrostet. Gute Naturköder, die frisch waren und nicht riechen.

Magne, unser Vermieter, ist Lehrer (u. a. für Deutsch) und war Rektor in der Schule in Vigeland.  Er spricht sehr gut Deutsch und wir haben uns sehr gut mit ihm unterhalten können. Im Nebenberuf ist er Fischer und er bot uns an, Netze mit ihm zu stellen (abends) und sie wieder einzuholen (morgens). Tolle Sache, wenn auch unser Ertrag nicht besonders war. Trotzdem eine schöne Erfahrung …

 

Das Boot …

 

Es war das gelbe 21 Ft Rettungsboot mit 15 PS am AB. Maximal Halbgas reichte für 6 Kn Marschgeschwindigkeit. Der Motor springt sofort an und ist sehr sparsam. Wir haben in der Woche 35 Liter Super verbraucht. Boot und Motor, einem Yamaha, waren in einem guten Zustand. Das Boot war sauber und sehr sicher. Der Motor war sehr durch-zugsstark. Ich vermute eine Arbeitsschraube als Propeller! Das Boot hat leider kein Echolot und Vorsicht beim Einstieg. Auf die Kanten treten! Am besten ist, einer reicht die Hand zum Festhalten. Das Boot lag im Bootshaus im Sund und wir konnten alle Sachen bedenkenlos im Bootshaus lassen. Das Boot ist sehr empfehlenswert, aber ab vier Personen wiederum zu eng.

 

Das Angeln …

 

Die Stellen, die im September fängig waren, gaben bei uns nichts her. Insgesamt war es ein sehr mühsames Fischen, kaum Bisse, kaum Fänge. Alles Einzelgänger … Die Wassertemperatur lag bei ca. 5-7 Grad. Der Wind kam aus Nord bzw. aus Nordwest. Ungünstig, da ablandig. Magne, unser Vermieter, meint, dass Wasser sei noch zu kalt und der Wind ungünstig. Der Futterfisch sei noch nicht da und somit auch nicht die Zielfische von uns. Neben den Stellen, die wir uns gesucht haben, hat uns Magne noch auf der Karte Stellen gezeigt, die wir ansteuern sollten. Allesamt Plateaus, die auch durchaus den einen oder anderen Fisch beinhaltete. Ich habe diese Stellen einzeichnet und abfotografiert. Die Karte liegt im Fach unter dem Fernseher. Die Seelachse waren bei uns nicht da, nicht die Schwärme. Die, die wir gefangen haben, hat-ten alle eine Größe von ca. 40-50 cm. Ich habe in der gesamten Woche ca. 15 Seelachse mitgenommen. Die fange ich sonst in einer Stunde! Die Dorsche waren teilweise mit Nematoden belastet. Einen Dorsch habe ich gleich entsorgt, das Fleisch war wie Pudding und die Würmer waren bereits im Fleisch. Am letzten Tag sind wir in den Bereich von 7m gekommen und haben dort schöne Dorsche ge-fangen. Also die Tiefen von 7-15m sind nicht vernachlässigen! Die Gäste neben uns hatten gute Erfolge beim Naturköderangeln. Die haben die tiefgefrorenen Heringe dafür benutzt. Ein sehr guter Köder, der angefroren in langen Streifen gut am Haken bleiben. Ggf. mit einem Kabelbinder festmachen. Die Gäste haben uns leider nicht verraten, wo sie waren. Die Antworten auf un-sere Fragen waren so ausweichend, ich hatte dann keine Lust mehr zu fragen! Mit dem Wetter hatten wir insgesamt Glück. Viel Sonne, aber auch viel (eisiger) Wind. Es ist so wie es ist. Mal ist es der Wind, mal das Wasser, mal der Vollmond, mal …. Wer auch immer Schuld ist. Wir haben letztlich zu zweit jeder unsere Fische bekommen und ausreichend Filets für die Familie mitgenommen. Die großen Fische blieben diesmal aus. Mühsam, aber es geht. Der Fisch springt eben nicht alleine ins Boot.

 

Das Fazit!

 

Skogsoy ist eine Insel zum Entspannen und zum Verlieben. Es ist sehr ruhig dort und man kann schön draußen in der Sonne sitzen. Durch die vielen Schären ist es eine windsichere Gegend, die eigentlich immer eine Ausfahrt zulässt. Genießt dort euren Urlaub. WLAN gibt es dort nicht. Ich habe mir für 4,99 EUR ein Wochenpaket (150 MB) von 1und1 gebucht und bin gut hingekommen. Ach ja, der Filetiertisch ist am Boots-haus, Wasser aus dem Eimer aus dem Hafen. Abfälle draußen verklappen, wie gehabt und überall üblich. Wir haben alles auf dem Boot im Bootsschuppen gelassen. Dieser wird verschlossen – eine sichere Sache, wenn auch vermutlich nicht nötig. So, das war mein Reisebericht zu Skogsoy im April 2016. Etwas nüchterner als sonst! Viele Sachinformationen und vielleicht einige Tipps und Tricks dabei, um neugierig zu machen auf „meine Insel“ - Skogsoy. Wenn Fragen bestehen, fragt mich. Ich beantworte gerne eure Fragen. Wer die Erreichbarkeit von Magne benötigt, der möge mich über die Kontaktleiste anmailen. Ich frage dann bei Magne nach und wenn er zustimmt, gebe ich die Erreichbarkeit heraus.

Wenn ihr jetzt noch keine Bilder sehr, dann liegt der Fehler nicht am PC! Die Bilder muss ich erst noch einpflegen. Sie kommen in Kürze!


Sommer 2016 in Ligurien/Italien


Der Familienurlaub stand an. Ging es sonst eher traditionell in Richtung Norden, so forderte diesmal die Familie eine Reise in den Süden ein. Tja, wohin?

Fliegen ist nicht so der Hit! Es sollte warm sein und mit Rücksicht auf Hund und Nerven nicht soooo weit! Nach längerem Suchen fanden wir ein kleines Ferienhaus in garantierter Alleinlage, mitten zwischen den Olivenbäumen, nicht mit dem Auto erreichbar!

Die Region Imperia, nahe der franz. Küste, mitten in Ligurien, sollte unser Ziel werden. Prela Castello hieß der Ort, bestehend aus einer Straße und ganzen 12 Häusern sowie zwei Kirchen. Die schlagen zu jeder halben und vollen Stunde. Zum Ferienhaus führte ein ca. 300m langer Trampelpfad, gesäumt von alten Steinmauern und uralten Olivenbäumen. WLAN und Flachbildschirm sowie Spül- und Waschmaschine waren vorhanden. Eine ehemalige Scheune, liebevoll umgebaut mit ansprechenden Bädern. Alles ein wenig einfach und rustikal, aber funktionabel. Da wir "rund um die Uhr" die Terrasse nutzen konnten, wir waren ja komplett alleine, war ausreichend Platz. Es wurde Nachts nie kälter als 22 Grad und Nachbarn gab es keine, aus Grillen, Zirkaden, Uhus und sonstigem Getier, welche komische Geräusche machen.

Das Ferienhaus war komplett für uns. Eine traumhafte Lage mit einer nächtlichen Stille, die nur durch das Läuten der Kirchenglocken unterbrochen wurde. Man darf aber dort nicht zimperlich mit Kleintieren sein. Schlangen, Scorpione, Eidechsen, Geckos, Heuschrecken und Hornissen waren unsere ständigen Begleiter! Vorfälle gab es nicht, aber morgens sollte man in seine Schuhe geschaut haben, wenn diese draußen standen. Unsere Vermieter gaben uns sinnvolle Tipps zum Zusammenleben mit Natur und Mensch. Die Einwohner dort leben sehr gelassen mit der Natur und den Tieren.

Ab morgens 08:00 Uhr schien die Sonne auf unsere Terrasse. Es wurde zügig warm, immer um die 30 Grad! Die Terrasse war ein Knaller und der Ausblick über die Olivenbäume traumhaft. Die Gegend ist berühmt für seine Oliven und die Terrassen sind z. T. mehrere hundert Jahre als, wie auch die Häuser. Wir konnten fast täglich spüren, wie Körper und Geist entschleunigt wurden. Richtige Erholung von der Hektik des Alltags und der Untriebigkeit der Hauptstadt. Auch für Joschi, unserem Hund, war die Gegend wunderbar. Hätte er sich nicht nur ständig die Kletten eingetreten und versucht, nach den Wespen zu schnappen. Dann war er noch der Meinung, dass er den "Dorfältesten" Rüden angreifen müsste. Der hat kurzfristig Joschi einmal durchgedreht und durch die Klettenlandschaft gezogen. Danach kam Joschi winselnd zu uns gekrochen. Wir befürchteten das Schlimmste, aber es ist nochmal alles gut gegangen. Danach wurde vereinbart, der Dorfrüde bleibt im Dorf und durfte bis zum unserem Urlaubsende nicht mehr mit in die Gärten.

Unterhalb unseres Ferienhauses waren, in Terrassen angelegt, die Gärten der Einwohner. Bei der Sonne war es nur morgens und abends möglich, zu gießen. Wir durften uns bei den Tomaten, Gurken und Zuchinis bedienen wie wir wollten. Alles hatte einen super Geschmack und so ernährten wir uns sehr gesund und biologisch. Der zum Haus gehörende Grill wurde regelmäßig genutzt, dazu Wein und Leckereien aus der Region. War lecker und man konnte Italien förmlich schmecken.

In der Mitte des Bildes erkennt man auf dem Gebirgsrücken den kleinen Ort Prela Castello. Dort am Hang hatten wir unser Haus. Die Aufnahme stammt von einer unserer Wanderungen oberhalb von Pantasina. Dort wohnt ein deutsches Ehepaar. Sie betreibt den örtlichen Tierarzt und er schreibt Reisebücher und Wanderbeschreibungen. So konnten wir sicher mit Joschi durch die Wildnis laufen. Die Beschreibungen passten genau, Abzweigungen waren mit Bildern hinterlegt. Ein zuverlässiger Tour-Guide. Eine schöne Fleißarbeit, der kleine Wanderführer, leider nicht mehr im Handel erhältlich.

Als wir ankamen erfuhren wir, dass jeder Ort der Umgebung Samstags ein Fest ausrichtet. Hier war es ein Boul-Wettkampf. Die Startgebühr betrug 5 EUR und somit empfahl unsere Vermieterin, anmelden und Spass haben. Taten wir! Mein Sohn und ich waren die einzigen Fremden! Nun, der Bürgermeister, der auch der Spielleiter war, vermittelte uns in die Teams. Der Rest entwickelte sich von alleine. Während mein Sohn in der Vorrunde raus war, gelangte unser Team bis in die Endrunde! Letztlich wurde es nach vier Stunden der 4. Platz! Bravo, brava! Respekt und Anerkennung für den Anfänger aus Deutschland war mir gewiss und die gefühlten 1,5 Liter Wein aus den Pausen auch. Bei 30 Grad nicht die beste Idee, aber der Ball (Kugel) rollte und keiner wurde verletzt. Ein tolles Erlebnis mit einer fast italienischen Gelassenheit.

In Pantasina, den Samstag davor, konnten wir beim Dorffest teilnehmen und mit 12 EUR pro Person soviel Essen wie wir wollten. Die Flasche kalter Weißwein für 6 EUR mundete vorzüglich, ein sehr schöner Abend mit netten Gesprächen mit den vielen Deutschen, die dort inswischen leben. Es ist sowieso erstaunlich, wieviele Deutsche sich dort Immobilien zugelegt haben. Dolcedo, der Nachbarort, wird von den Einheimischen "Deutschedo" genannt ... und in der Tat, überall Kfz mit deutschen Kennzeichen. Egal, wir fanden es trotzdem sehr ursprünglich.

Für einen Tag machten wir einen Tagesausflug nach Monaco und zwar nach Monte Carlo. Die Fahrt dorthin, ca. 50 km, war einfach. Es ging über die Autobahn und es gab keine Kontrollen. Der Ausblick auf Monte Carlo war beeindruckend. Eine Stadt bzw. ein Land in den Hang gebaut. Wir fanden schnell einen Parkplatz und für 1 EUR die Stunde sehr preisgünstig. Insgesamt ist das Autofahren in Monte Carlo angenehm. Es wird viel Rücksicht genommen, auch auf die Fußgänger. Das Benutzen der Zebrastreifen war fast ohne Risiko.

Hier noch einige Bilder von den Jachten und Booten, die im Hafen lagen.  Nun, dieses ist aus dem Hafen von Imperia. Ja, das Geld liegt hier im Hafen. Insgesamt ist Monte Carlo eine Reise wert. Wir sind ca. 4 Stunden durch die Stadt gelaufen, dann waren wir auch erschöpft. Es soll Fahrstühle geben, mit denen man die Höhenunterschiede bewältigen kann. Wir haben sie nicht gefunden und sind ca. 500 Treppen hochgestiegen. Das bei ca. 30 Grad, dann bist du einfach durch ...

Und da sind sie, die Jachten der Reichen und Schönen. Millionen an Werten lagen im Hafen, eine schöner und größer als die andere. Überall Personal und auch beeindruckend, selbst die Beiboote hatten eine Größe, unglaublich. Dazu stand noch ein SUV in der Heckklappe - man wollte mobil sein und bleiben. Der Hafen war sehr sauber und wir konnten schön flanieren und staunen, was es alles für Boote gab. Wir gönnten uns in der 1. Reihe auch ein vorzügliches Eis, eine riesengroße Portion und toll im Geschmack. Für 10 EUR durchaus im akzeptablen Bereich.

Die Sonne scheint auch auf Monte Carlo wie in einen Kessel. Es ging wenig Wind und es war sehr heiß. Trotzdem eine angenehme und ruhige Atmosphäre. Die vielen Einkaufszentren haben wir nicht besichtigt, sind sie doch irgendwie alle gleich. Auch waren wir nicht in der Spielbank. Beim nächsten Besuch sollten wir etwas mehr Zeit mitbringen, es gibt viel mehr zu bestaunen als Hafen und Schiffe und Luxusautos als den neuen EU-Ländern. Ganz ehrlich, wenn ich die Millionenwerte in Monaco sehe, dann habe ich Verständnis für diejenigen, die eine Umverteilung von Vermögen fordern. Das sage ich völlig ohne Neid. Einige Wenige haben enorm viel! Vermutlich durch harte schwere Arbeit verdient erwirtschaftet. Ein wenig dekadent ist Monaco schon ...

Zur Erholung und auf Wunsch meines Sohnes haben wir uns im Hafen von Imperia-Oneglia ein RiB mit 40 PS gemietet. Ein netter Spass, der durchaus bezahlbar ist. 4 Stunden incl. Benzin für 100 EUR - ist akzeptabel. Kaum Wind und das RiB geht ab wie sonst was. Ich konnte es nicht ausfahren - sauschnell.

Toll, wie die ligurische Küste von der Seeseite aussieht. Es macht echt Spaß, vor der Küste zu cruisen und hin und wieder aufzustoppen, um kurz mal eben ...

... ins Wasser zu springen. 26 Grad warm, kristallklares Wasser, nichts, was den Badespass trüben könnte. Die Sicht unter Wasser betrug ca. 30-50 Meter. Ein wenig ungewohnt ist das Schwimmen im Meer schon - es fehlt der Fixpunkt Küste. Auch Gedanken an allerlei Meeresgetier geht einem durch den Kopf. Der Einstieg ins RiB war einfach über die Leiter achtern über den Motor. Hat viel Spass gemacht.

Von der Seeseite sieht man erstmal, wie dicht die Küstenlandschaft bebaut ist. Die Wohnlage ist erstklassig und ich gebe zu, ich habe mich bei dem Gedanken erwischt, vielleicht doch eine Wohnung in Imperia zu kaufen. Aktuell geht es der Region schlecht! Der größte Arbeitgeber, eine gutgehende Nudelfabrik, wurde verkauft und die Produktion wird nach Rumänien verlagert. Die Lohnkosten sind geringer. Betroffen sind ca. 1.200 Arbeitnehmer aus der Region. Eine Katastrophe für viele Familien. Profit kennt keine Grenzen und keine Moral.

Ansichten von Imperia, in der Altstadt und im Hafen ... Es lässt sich wunderbar durch die alten Gassen schlendern.

Nächstes Highlight! Unsere Vermieterin wies uns auf die Möglichkeit hin, in Imperia ein Fahrrad zu mieten. Soweit nichts besonderes. Besonders daran ist, das die Vermietstation an einer Fahrradautobahn liegt. Es handelt sich dabei um die alte Bahnstrecke von Genua nach Frankreich, direkt an der Küste durch alle Ortschaften. Die Gleise wurden entfernt und feinster Asphalt wurde aufgebracht. Eine Fahrbahn für jede Fahrtrichtung und ein Pfad für Fußgänger! Komplett autofreie Zone.

Wir mieteten uns wegen des Hundes ein Fahrradmobil für sechs Personen und gondelten los. Gut, dass ein Sonnenschutz dabei war. Im Ergebnis haben wir für 4 Stunden 25 EUR gezahlt - sehr fair. Wir cruisten an der Küste lang, hielten an, wo es schön war und sprangen mal eben ins Mittelmeer, aufgesessen und weiter gefahren. Und wie immer um 12:00 Uhr ein Espresso und ein Cappuchino! Hat das Spass gemacht, auch wenn es bei den Temperaturen ein wenig anstrengend war. Aber die langsame Fahrt führte dazu, dass wir die Gegend in Ruhe betrachten konnten. ist beim Autofahren nicht so einfach möglich.

Und die Fahrt ging auch durch den ehemaligen Eisenbahntunnel. 1,5 km lang und angenehm kühl! Hat einfach nur Spass gemacht. Ein wenig aufpassen musste man schon, denn die Profis auf ihren Rennrädern machten richtig Speed und man hört sich nicht. Wuschschsch, sind sie an einem vorbei. Deshalb Augen auf beim Abbiegen ... und die Landschaft genießen. Auch durfen Autos die Fahrradstraße nicht kreuzen. Eine sichere Sache, insbesondere wenn man mit Kindern unterwegs war. Die Fahrradstation vermietete alle Formen an Rädern. Auch für Kinder und Kleinstkinder, Rikschas, einfach alles.

Mit Ausfahrt aus dem Tunnel prallte die heiße Luft wie ein Hammer auf uns ein. Das ist Sommer, das ist Italien, das ist Erholung! Wenn für Berlin aktuell derartige Sonderstreifen gefordert werden, dann wird das nicht klappen. In Berlin wird auf andere keine Rücksicht genommen. Dieser Fahrradsonderweg wird von den Rasern und Rücksichtslosen eingenommen und das Fahren wird vermutlich lebensgefährlich werden.

Hier noch einige Impressionen von der Höhenwanderung mit Blick auf das Mittelmeer. An diesem Tag hatten wir gute Sicht und die Berge von Korsika sowie Elba waren zu sehen. Grandios die Landschaft, liebenswert die Menschen!

So, dass war unser Sommerurlaub 2016 in Ligurien. Ein besonderer Dank an unsere Vermieter, Margherita Klaus und Michael. Sehr freundlich, hilfsbereit und aufmerksam - wir buchen gerne wieder dort und kann die Unterkunft, ne barche, einfach nur empfehlen. Hier der Link zur Vermietung ...

http://www.liguria-extravergine.com/

Danke fürs Lesen und über einen netten Kommentar oder Anregungen für die Gestaltung meiner Homepage bin ich dankbar.